Wo bleibt das Sommerloch?

Geht es Ihnen auch so? Wenn ich mein eigenes berufliches Umfeld betrachte, dann habe ich den Eindruck, dass das vielzitierte Sommerloch schon seit einigen Jahren mehr und mehr ausbleibt.

Wobei ich dieses Sommerloch verstehe als eine etwas ruhigere Phase in der Mitte des Jahres, während der viele Berufstätige im Sommerurlaub sind, man selbst eingeschlossen. Doch seit ein paar Jahren sieht es so aus, als würden viele Menschen auch aus dem wohlverdienten Urlaub heraus mehr oder weniger durcharbeiten.

Das mag zum einen an der pandemiebedingten zunehmenden Entgrenzung zwischen Berufs- und Privatleben liegen und zum anderen an der auch durch die Pandemie beschleunigten Digitalisierung in den letzten eineinhalb Jahren. Das gefühlte Sommerloch scheint sich immer stärker zu schließen. Jedenfalls wird auch uns in den nächsten Wochen kaum langweilig werden. Denn wir werden in diesen Tagen die unterschiedlichsten Themen intensiv vorantreiben.

So werden wir uns auch in der Sommerzeit für unsere beiden großen Umsetzungsprojekte zur Realisierung der Silicon Economy engagieren. Beide Themen spielen auch eine zentrale Rolle bei unserem diesjährigen Zukunftskongress Logistik vom 14. bis zum 16. September, der erneut digital an den Start gehen wird, dieses Jahr unter dem Motto „Never walk alone – KI, 5G und Blockchain mit Open Source und Open Innovation gemeinsam meistern”. Wir werden die Sommerwochen also nutzen, um für Sie ein interessantes, zukunftsweisendes, innovatives wie interaktives Programm vorzubereiten. Die Teilnahme am Kongress ist auch in diesem Jahr kostenlos, alle Infos rund um das Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

Ich persönlich werde die kommenden Wochen auch nutzen, um die eine oder andere Veröffentlichung auf den Weg zu bringen. Zum einen zu Themen wie Datenintegrität in der Blockchain und den entsprechenden Ökosystemen. Zum anderen zur Beleuchtung von aktuellen Entwicklungen beim Dauerbrennerthema „Performance Measurement im Einkauf“. Dabei werde ich auch die Frage kritisch diskutieren, welche Auswirkungen Open Source und neue Geschäftsmodelle der Sharing Economy auf den Einkauf haben werden und haben könnten. Denn wenn demnächst alles Open Source verfügbar ist – der Trend geht deutlich in diese Richtung – was macht dann der Einkäufer? Er kann praktisch keine Savings mehr generieren, denn er muss für bestimmte Einkäufe nichts mehr bezahlen. Das hat elementare Auswirkungen auf den Einkauf, seine Incentivierung und wie der Einkauf sich selbst sieht, managt und nach außen verkauft. Überspitzt formuliert: Open Source dürfte den Einkauf über kurz oder lang seiner traditionellen Möglichkeiten berauben, zu glänzen.

Und auch an unserer Universität, der TU Dortmund, tut sich so schnell kein Sommerloch auf. Wir konzentrieren uns auf die abschließenden digitalen Klausuren, die dem inzwischen dritten digital durchgeführten Semester folgen. Mit der leider nicht auszuschließenden Perspektive, dass wir womöglich doch noch ein wenig länger digitale Formate anbieten müssen, statt in größerem Umfang zur Präsenzlehre zurückzukehren.

In diesem Sinne möchte ich Ihnen allen einen sowohl produktiven als auch erholsamen Sommer wünschen. Und wer mag, kann gerne in den Kommentaren berichten, welche Projekte und Aufgaben ihn oder sie mit oder ohne Sommerloch geschäftig halten.

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