Was für ein Jubiläumsjahr!

Bereits zu Beginn dieses, vorsichtig ausgedrückt, ereignisreichen Jahres hatte ich an dieser Stelle die Graduate School of Logistics angesprochen, die 2020 ihr zehnjähriges Jubiläum beging. Doch dann stellte sich die berechtigte Frage: Wie kann man in diesem Corona-Jahr überhaupt ein Jubiläum feiern?

Wir haben es hingekriegt.

Wir hatten noch Ende Januar einen wirklich gelungenen Neujahrsempfang im Kreise der Community. Für die Zeit danach waren viele schöne Formate aufgelegt, um auf die Erfolge der letzten zehn Jahre zurückzublicken. Doch dann wurde uns – ebenso wie dem Rest der Welt – im Frühjahr recht schnell bewusst, dass das alles in der Pandemie nicht funktioniert. Deshalb haben wir wie so viele auf digitale Formate umgestellt und zum Beispiel eine Reihe von Social Media-Beiträgen zu interessanten Themen und Ideen herausgebracht (DieZehn), beispielsweise: Wie geht Promotion – im Home Office?

Zugegebenermaßen ein halb scherzhaft gemeintes Sujet, das innerhalb der Reihe natürlich, wie es sich für eine Graduate School gehört, von inhaltlichen Beiträgen flankiert wurde. Die Reihe kam gut an, erhielt große Resonanz. Wir sind damit im Gespräch und mit der Community verbunden geblieben, was in Pandemie-Zeiten nicht ganz so einfach und deshalb umso erfreulicher ist.

In guter Tradition wollten wir ursprünglich auch wieder unsere Summer School veranstalten – was natürlich auch nicht ging. Wir haben dann relativ rasch auf 60-90 minütige digitale Vorträge und Workshops umgestellt und eine Web-Serie gestartet, um weiter im Kontakt zu bleiben. Das neue Format wurde gleich Bestandteil der Digital Transfer Weeks. In fünf Wochen boten wir 24 digitale Formate, mehr als 40 Stunden Programm, für 520 Teilnehmer aus über 14 Ländern an. Und auch das gelang sehr gut, dem Team sei Dank, das dies mit seinem Engagement und seiner Expertise möglich gemacht hat.

Insofern blicken wir hier und heute nicht nur zufrieden zurück auf ein ziemlich überraschend verlaufenes Jubiläumsjahr der Graduate School, sondern haben uns damit auch gegenseitig demonstriert, dass selbst wenn die Pandemie noch ein wenig andauert, wir weiter arbeiten können, weiter arbeiten wollen und uns entwickeln werden – und das ist am Ende eines turbulenten Jahres doch eine starke und Mut machende Perspektive. Mut – das Stichwort der Stunde.

In diesem Sinne haben wir zum Ende des Jubiläumsjahres via Soziale Medien eine kleine Motivationskampagne gestartet, mit der wir uns alle anspornen wollen, weiter an unseren aktuellen Themen zu arbeiten. Getreu Pippi Langstrumpfs Motto: Das habe ich noch nie vorher versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe.

Die Kampagne läuft immer freitags hier, Interessenten sind herzlich willkommen – schauen Sie doch mal vorbei oder folgen Sie direkt @gsoflog auf Twitter, dann verpassen Sie keinen der motivierenden Sprüche.

Erwähnenswert in diesen Tagen, in denen man fast schon reflexhaft aufs Jahr zurückblickt, wäre noch: Wir konnten im zu Ende gehenden Jahr auch zwei neue Stipendien besetzen und einen neuen Förderer gewinnen. Für alle, welche die Graduate School noch nicht kennen:  Sie ist in Deutschland die einzige rein von der Industrie finanzierte Graduate School, an der Promovierende binnen drei Jahren strukturiert ihren Doktor machen können. Zu diesem Zweck fördern die Unternehmenspartner Stipendien. Sie erlauben es den Promovenden, sich in diesen drei Jahre voll auf ihre Doktorarbeit zu konzentrieren – im engen Austausch mit den Stipendien-Gebern, was wiederum wunderbar zum Wissenschaftsstandort Dortmund passt, wo wir dezidiert anwendungsorientierte Forschung und Lehre betreiben.

In diesem Jahr konnten wir also für das Stipendium von thyssenkrupp Materials Services einen Doktoranden und Stipendiaten gewinnen, der aktuell an seiner Doktorarbeit im Bereich Künstlicher Intelligenz im  Einkauf arbeitet – ein zentrales Zukunftsthema für alle Branchen und eine wichtige Schnittstelle für alle Funktionen eines Unternehmens. Kurz vor Jahresende konnten wir dann auch den Ausschreibungsprozess für das neue 4.OPMC-Stipendium abschließen, für das wir im nahenden Frühjahr eine Stipendiatin begrüßen dürfen, die sich des zukunftsweisenden Themas der instandhaltungsfreien Produktionssysteme annehmen wird.

Ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn auch andere Unternehmen das zum Vorbild nähmen, die wirklich einmaligen Möglichkeiten der Graduate School für ihr Geschäftsmodell zu nutzen und „ganz nebenbei“ auch noch Stipendiaten auf ihrem Weg zur Promotion zu unterstützen – ein Modell, bei dem wirklich alle Beteiligten in nicht unerheblicher Art und Umfang gewinnen. Die Förderung erfolgt über steuerfreie Spenden und bietet einen direkten, zeitnahen Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die industrielle Praxis. Wer mehr darüber wissen möchte, kann jederzeit gerne Kontakt mit mir aufnehmen.

Nebenbei bemerkt ist die Graduate School ein gutes, nützliches und spätestens im aktuellen Jubiläumsjahr auch ein bewährtes Format hier am Wissenschaftsstandort Dortmund – eines von vielen, mit denen wir unseren Beitrag dazu leisten, dass auch die aktuellen harten Zeiten gut überstanden werden können und uns allen im nächsten Jahr ein fliegender Neustart gelingt. Ganz in diesem Sinne wünsche ich Ihnen und mir, dass wir weiter unsere Zuversicht bewahren und erst einmal erholsame Feiertage genießen – und einen guten Start ins neue Jahr!

Auf ein Neues in 2021!

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