Blockchain für die Zukunft

Wir sind froh und stolz, dass wir in diesen Tagen hier am Wissenschaftsstandort Dortmund ein zukunftsweisendes neues Projekt an den Start gebracht haben: EURO-CHAIN, das Projekt zum Aufbau des Europäischen Blockchain-Instituts in Nordrhein-Westfalen. Was soll damit erreicht werden?

Wir verfolgen mehrere Ziele. Zum einen wollen wir das Blockchain-Institut zum europaweiten Kulminations- und Begegnungsort für alle Expertinnen und Experten in Sachen Blockchain-Technologie aufbauen. Zum anderen soll das neue Blockchain-Institut in nachhaltiger Wirkungsweise und nicht allzu ferner Zukunft ein Ort werden, an dem Verantwortliche aus Wirtschaft und Wissenschaft die Blockchain-Technologie hautnah erleben können. Selbstredend werden wir hier auch anwendungsorientierte Forschung zur Blockchain-Technologie und ihrer Verknüpfung mit anderen Technologien vorantreiben.

In Dortmund, in unserem einmaligen Innovationsökosystem, verbinden wir schon seit langem die Blockchain-Technologie mit vielen anderen nützlichen Technologien, Methoden, Modellen und Strategien. Auch deshalb haben wir den Zuschlag für den Aufbau dieses Instituts bekommen.

Zwar assoziieren die meisten „Blockchain“ immer noch mit „Bitcoin“ – und der Bitcoin hat ja auch die Blockchain-Diskussion entscheidend angestoßen und belebt. Doch das größte – und bei Weitem noch nicht ausgeschöpfte – Potenzial der Blockchain liegt unserer Ansicht nach nicht im Nutzen für und der Sicherheit von Kryptowährungen, sondern in sinnvoller und technisch ausgereifter Verbindung mit Anwendungen und Technologien des Internet of Things (IoT), mit Smart Contracts und Künstlicher Intelligenz (KI) rund um das große Feld der Logistik und des Supply Chain Managements. Und da wir am Logistik-Standort  Dortmund all dies schon seit Jahren erforschen, passt das neue Blockchain-Institut geradezu ideal zu unserem Innovationsökosystem  und dem Feld der Forschung.

Am Institut soll ein Forschungsprogramm aufgebaut und nachhaltig weiterentwickelt werden. Im Gesamtergebnis sollen auf diese Weise diskriminierungsfreie Open Source-Lösungen in Form von Soft- und Hardware und auch ganz neue Geschäftsmodelle entstehen. Das alles wollen wir für und mit Unternehmen aller Branchen und Größenordnungen europaweit entwickeln: Die technologische Zukunft macht vor den Grenzen des Ruhrgebiets oder des Bundeslandes nicht halt. Wir wollen vielmehr in Europa der Standort für die Blockchain-Technologie in Logistik und Supply Chain Management werden.

Natürlich dreht sich bei einem “Blockchain-Institut“ alles um die Blockchain und deren nutzbringende Verbindung mit anderen Technologien. Doch wir nähern uns dem weiten Feld der Blockchain-Technologie nicht „technokratisch“, also exklusiv auf die Technologie fokussiert, denn Technologie allein kann und sollte auch nicht die Zukunft formen.

Deshalb werden wir diese und jede andere Technologie stets in Verbindung zum Management und an konkreten neuen Geschäftsmodellen erforschen, weiterentwickeln und diskutieren. Neue Technologien eröffnen vielen Unternehmen ganz neue Geschäftsmodelle – und darin liegt ihr eigentlicher Nutzen und die Zukunft. Da das neue Blockchain-Institut ein integraler Bestandteil unserer übergeordneten Zielvision einer Silicon Economy ist, ist damit auch klar: Für eine gänzlich neue Ökonomie reicht es nicht, neue Technologien zu erforschen und zu entwickeln. Es geht vielmehr auch, und ganz wesentlich, um das Meistern der damit verbundenen neuen Herausforderungen fürs Management. Deren Bewältigung wollen wir uns am neuen Institut ebenfalls interdisziplinär widmen.

Neue Technologien und die neue Ökonomie brauchen neues Management und neue Leadership. Wenn sich die ganze Welt ändert, kann das Management nicht das alte bleiben und auch nicht immer lediglich linear fortgeschrieben werden. Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir diesbezüglich schon früh unser Dortmunder Management-Modell für die Industrie 4.0 aufgestellt haben. Ganz im Sinne agiler Arbeit ein Work-in-Progress-Modell, das ständig weiterentwickelt wird und das uns jetzt gelegen kommt, weil wir dieses Modell nun auf die Herausforderungen der Blockchain und der neuen Ökonomie übertragen können, denen sich das Management schon heute stellen muss und künftig noch viel intensiver stellen wird. Ein Management-Modell, das sowohl unsere Arbeit am neuen Blockchain-Institut wie auch die Entwicklung in der Wirtschaft anregen wird hin zu einem neuen Management der Industrie 4.0 auf dem Weg zur Silicon Economy.

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