Aufbruch in die Blockchain-Ära

Wie kann man eigentlich in Corona-Zeiten netzwerken? Nun, eben digital, mit Zoom, Teams und anderen Optionen der virtuellen Konferenz. Wie zum Beispiel bei dem Event, das wir neulich erfolgreich abhalten konnten, dem „Aufbruch in die Blockchain-Ära“. Dieses Event fand komplett virtuell statt mit hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft; mit Vertretern von Unternehmen jeder Größenordnung, vom Start-up bis zum Konzern: Unser erstes Community-Event im Rahmen von Blockchain Europe und eine gelungene Premiere.

Gewiss, um diesen Einwand gleich vorwegzunehmen: Natürlich ist ein Event, auf dem man sich vor allem direkt, ungefiltert und persönlich begegnen kann, mit vielen informellen Gesprächen, Pausenerlebnissen und persönlichem Kennenlernen, nach wie vor vorzuziehen und deshalb auch eines der Ziele des Projekts zum Aufbau des Europäischen Blockchain-Instituts in NRW. Doch wenn es Pandemie-bedingt nicht anders geht, lohnt sich auch oder gerade eine virtuelle Konferenz.

Vor allem, wenn wir bei und nach der virtuellen Vorstellungsrunde herausfinden, dass die kumulierte Zahl der Jahre, in denen die Teilnehmer bereits Erfahrung mit der Blockchain-Technologie gesammelt haben, jede Vorstellung weit übertrifft, die man bezüglich einer Technologie, die noch so jung ist, hegen könnte. Da war viel Kompetenz versammelt – und intensives Interesse der Wissenschaftler und Praktiker aus der Wirtschaft an der Blockchain, die sich dann in Breakout Sessions für Wirtschaftspraktiker und Wissenschaftler austauschen und gegenseitig anregen konnten. Noch während des Events ging in den Sozialen Medien ein positives Feedback ein und erste Matches fanden sich bereits während der Vorstellungsrunde.

Blockchains realisieren sich nicht von selbst. Deshalb haben wir für die ersten vier Monate des neuen Jahres bereits neue Events dieser Art geplant – je nach Corona-Lage physisch oder eben virtuell. Es macht jedenfalls keinen Sinn, „nur“ wegen Corona zu versuchen, die Blockchain-Revolution auszusitzen. Erst mal abzuwarten, „wie sich das entwickeln wird“, ist keine Alternative. Denn unsere Entwicklungen mit der neuen Technologie sind bereits sehr nah dran am harten Geschäft.

Erst neulich konnten wir zum Beispiel unseren Prototyp eines Blockchain-fähigen IoT-Device zur Überwachung temperaturempfindlicher Ware vorstellen. Nur zur Einordnung: Ein erster Corona-Impfstoff  soll stark gekühlt gelagert und transportiert werden, wenn er uns schützen soll. Der Prototyp für das Device wird in naher Zukunft zu einer ganzen Serie von Blockchain-Devices weiterentwickelt werden, die dann aktiv per Smart Contract verhandeln, Transaktionen triggern und Zahlungen buchen.

Gleichzeitig arbeiten wir im Projekt zum Aufbau des Europäischen Blockchain-Instituts in NRW auch an einem Blockchain-basierten Zoll-Atlas für eine effiziente und durchgängige Umsetzung Unionszollkodex der EU (UCC in nationalen Zollsystemen. Im Moment herrscht bei der Zollanmeldung und -abwicklung nämlich noch– vorsichtig ausgedrückt – eine bürokratische Sprachverwirrung. Letztes Jahr zum Beispiel lag der EU-Anteil am Welthandel bei 15,3 Prozent – bei über 850.000 Zollanmeldungen. Pro Tag! Davon ein Großteil immer noch auf Papier und mit den unterschiedlichsten Anforderungen in den einzelnen Ländern. Wenn hier eine Blockchain-Lösung zur Harmonisierung beitragen kann, wäre dies ein Riesenschritt in Richtung auf einen wahrlich freien Handel, der Staaten von hinderlicher Bürokratie befreien würde, Unternehmen von teuren Kosten und uns Konsumenten von eigentlich unnötigen Wartezeiten auf begehrte Produkte: Die Blockchain macht’s möglich – und vieles mehr! Wenn wir sie nutzen. Woran wir arbeiten. Zusammen mit Ihnen, wenn Sie möchten.

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